Lebt und arbeitet in Berlin/
lives and works in Berlin
Tel. 01575 6016748
mail@claudiusdorner.de
2021 – 2025 | Fotografie, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, DE (Diplom) |
2018 | Akademin Valand, Göteborg, SE |
2015 – 2020 | Fotografie, Folkwang Universität der Künste, Essen, DE (BA) |
2011 – 2015 | Philosophie-Künste-Medien, Universität Hildesheim, DE (BA) |
↑ 1991 | Düsseldorf |
Ausstellungen / Exhibitions / Screenings
2023
Im Vordergrund, City of Gold, Essen
Ein gewisser Ernst, Karl-Marx-Allee 71-75, Berlin (solo)
2021
Folkwang Finale, Essen
D-Normal / V-Essay, Video Brushstrokes, Floating Projects, Hong Kong
2020
Videoforma Festival Exhibition, Sergey Kuryokhin Contemporary Art Center, St. Petersburg
RundgangTV, Folkwang Universität der Künste
2019
Das beseelte Ding – Vom Geist der Gestaltung, Museum Folkwang, Essen
Konstruktionen, Galerie52, Essen (solo)
2018
Bloß keine Verlustängste!, Bochumer Straße 140/142, Gelsenkirchen
Memory Foam, Galeri Monitor, Göteborg
Installment #6: Claudius Dorner – Schuirweg 107, kma71, Berlin (solo)
Kunsthoch46, Künstlerforum Bonn
2017
An diesem Ort_ Die Ungewissheit bestimmt den Aufenthalt, SANAA–Gebäude, Essen
Publikationen / Publications
Black Mountain College as Multiverse, Ed.: Arnold Dreyblatt, Petra Maria Meyer, Kettler, 2022
For You I Talk, 2020
KubaParis: Inside Out, 2019
Pixelprojekt_Ruhrgebiet: Neuaufnahmen 2018/2019
Atelier 107: Bloß keine Verlustängste!, 2018
Camera Austria International 141: Forum, 2018
Artist Statement (DE)
In meiner Arbeit bediene ich mich hauptsächlich der Medien Fotografie, Video und Text. Ich setze mich mit meiner unmittelbaren Umgebung auseinander und beobachte, wie sich hier größere Ideen und Gedankenwelten zeigen, also eigentlich unsichtbare Strukturen offenbaren: Das Spannungsverhältnis zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem treibt mich an. Denn auch wenn man ersteres leichter zeigen kann, findet doch auch letzteres seinen Platz in meiner Arbeit – ich begegne dem Unsichtbaren mit Texten, umschreibe, lasse Leerstellen. Dabei gehe ich mit Sequenzen und Brüchen spielerisch um. Ich manifestiere erst und springe im nächsten Moment wieder.
In meiner näheren Umgebung zu arbeiten ist mehr als eine pragmatische Entscheidung. Ich befasse mich mit dem Lokalem und habe dabei die überlokale Perspektive im Kopf. Die Frage von Nähe und Distanz zeigt sich auch in meinen Bildern selbst: Sie weisen durch sehr dichte Kompositionen auf meine eigene Involviertheit hin. Meine Bildsprache ist eine Antithese zum zugänglichen Bild: Dieses weckt Begehrlichkeiten und gibt den Anschein, durchschaubar zu sein. Je klarer eine Fotografie ist, desto mehr möchte sie ihre eigene Madialität negieren.
In einer postmodernen Welt ist es schwierig, sich an Begriffen wie dem Dokumentarischen, dem Realen oder dem Beschreibenden entlangzuhangeln. Nichtsdestotrotz ist es unabdingbar, Bezug auf diese ehemaligen Ontologien zu nehmen. Denn sie zu verwerfen hieße letztlich, die Kunst zu entpolitisieren und sich der anschmiegenden Welt des Zuhauses hinzugeben. In diesem Phänomen einer Realitätsflucht zeigt sich die Wirkung vermeintlich beerdigter Zombies ex negativo. Der Glaube an den Zweifel am Bild ist immer noch ein Glaube und auch hier müssen Zweifel auf ihre praktische Wirkung hin geprüft werden, damit sie nicht dem reinen gedanklichen Spiel verfallen. Die Bedeutung eines Bildes liegt in seinem Gebrauch in der Landschaft.
Ich fürchte den Begriff Artistic Research. Er ist die Zusammenführung zweier Begriffe, deren Teilung er als apriorisch voraussetzt – Art und Research. Aber noch apriorischer stelle ich diese Teilung infrage. Denn ich weiß es nicht. Die Konvergenz von Theorie und Praxis ist für mich eher: Ins Gewerbegebiet fahren und eine schöne Zeit verbringen wollen. Es geht? Allein die Tatsache, dass ich nicht sagen kann, ob ich zuerst etwas gemacht habe oder schon vorher damit angefangen habe, darüber nachzudenken und nun hier stammelnd sitze, diesem Ganzen ein Gerüst zu geben, das ja wohl auch vorher schon schlummerte, zeigt mir, dass es doch vielmehr ein Ethos ist, der meine Arbeit beschreibt, folgen ihm doch auch beide Stränge gleichermaßen. Er subsummiert die Frage nach Henne und Ei, indem er, hungrig wie er ist, sie einfach beide auffrisst.